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Stadtverwaltung München erwägt Rückkehr von Linux zu Windows

Sicherlich ist es nicht nur legitim, sondern auch sinnvoll, die irgendwann einmal getroffenen Entscheidungen neu zu bewerten und zu prüfen, ob man richtig entschieden hat. So tut es die Stadtverwaltung München im Moment. Diese möchte erneut prüfen, ob man nicht zurück zu Windows wechseln möchte. München hatte vor Jahren für Aufsehen gesorgt als es entschied, die Stadtverwaltung auf Open Source Software umzustellen um damit langfristig kosten zu sparen und unabhängig von einzelnen Herstellern zu werden.

Wie ich nun in einem Golem Artikel gelesen habe, ist eine fehlende oder nicht ausreichende Groupware. Ich frage mich dabei, ob die Stadt München schon mal etwas von Zarafa gehört hat und ob ein Umstieg auf Zarafa für die gemeinsame Nutzung von E-Mail, Kalendern und Kontakten in Betracht gezogen wurde. Die vom  Oberbürgermeister angesprochenen Probleme erscheinen damit auch meiner eigenen Erfahrung nach jedenfalls sehr, sehr lösbar zu sein.

Natürlich halten sich auch Gerüchte, dass der plötzliche Wechsel vielleicht auch etwas mit dem neuerlich angekündigten Umzug der Microsoft Deutschland Zentrale nach München zu tun hat.

Was leider viel zu oft nicht bedacht wird, ist der Lock-In-Effekt bei der Verwendung proprietärer Software. Dieser sorgt vor allem beim Beenden einer Geschäftsbeziehung und dem Umstieg auf eine andere Lösung für Kosten. So sollte man auch betrachten, welche Kosten bei der Umstellung auf Linux entstanden sind, die eigentlich auf die vorher eingesetzte Software verbucht werden müssten - allerdings kommt diese Betrachtung meist zu kurz oder wird gar nicht erst gemacht.

Meiner Meinung nach macht die Stadt München einen gewaltigen Fehler, wenn sie nicht ergebnisoffen an diesen Rückblick geht und sich Microsoft an den Hals wirft. Gerade die öffentliche Hand sollte hier Vorreiter sein und auf offen verfügbare Standards setzen statt einem Hersteller die Tür zu öffnen, der sie dann auf Jahre in der Hand hat. Gerade jetzt, wo München die Umstellung quasi geschafft hat und nur noch die Verbesserung der Infrastruktur vorantreiben müsste.

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Kommentare

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Alexander Gierden am :

Zudem es ja auch noch Unterschiede zwischen Open Source und Open Source gibt. Zum einen gibt es Alternativen zu Windows die, genauso wie man es als "Unternehmen" benötigt, Support, Upgradeprotection etc. bietet, und das deutlich günstiger als im Windows Umfeld.

Weiter ist die Aussage der Stadt MUC so ja in gar keinen Fall richtig, es gäbe keine GroupWare Produkte. Hier scheint es mir dann eher, dass man nach (vorgeschobenen) Gründen sucht. Neben dem genannten Zarafa gibt es sicherlich noch weitere Alternativen die hoch professionell sind!

Sollte die Stadt MUC Systeme einführen, die, wie es ja immer öfter der Fall ist, zwingend Exchange / Outlook benötigen, dann wäre das eine Erklärung aber dann müsste die Frage gestellt werden, warum man sich so ein System aussucht.

Am Ende wird es so aussehen, dass die ersten 1-2 Jahre mit Preisen seitens MS ins Rennen gegangen wird, mit denen keiner mithalten kann, damit dann spätestens im 3ten Jahr das "dicke" Ende kommt.

Wir werden sehen.

Mathias R. Ludwig am :

Naja, ganz so einfach ist es leider nicht zu betrachten. Es gibt schon M$ Produkte, die sehr wohl einen verdammt guten Mehrwert bieten. Und da rede ich nicht nur vom Office...
MS Projekt ist eine recht brauchbare Software zur Führung von Projekten, ausbaufähig mit einen Projekt Server und in Verbund mit Terminplanung auf Exchange. M$ Visio ist im technischen Bereich einfach nicht wegzudenken: simpel im handling und tolle Grafik. Von den MS dynamics Produkten fange ich garnicht erst an...
Ich denke nicht, dass man M$ beikommt, in dem Admina die Produkte vergleicht - wir haben nichts, was z.B. mit Visio konkurieren könnte.
Aber man kann schon darauf rumreiten, dass es MS Standards sind, die ein Unternehmen (oder Verwaltung) abhängig macht. Es wird dann Exchange benutzt und NICHT Imap! Will sagen: Die Abhängigkeiten von M$ Standards sind das eigenliche Übel und das technische Biotob, in dem sich M$ einrichtet und abschottet. Ob Unternehmen sich damit was gutes Tun?
Davon abgesehen, ging es in der Kritik vom Bürgermeister München schon um das Handling von einer Groupware Lösung. Und ich finde es auch angenehm, wenn ich per Mail eine Terminanfrage mit einen klick bestätige und in meinen Kalender eingetragen bekommen. Das ist leider nicht bei allen groupware Lösungen selbstverständlich....
Übrigens, ich werde nicht von M$ bezahlt, sondern arbeite seit ca. 15 mit Linux und habe den RHCT.
Gruss aus Frankfurt (am Main natürlich)

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