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Ein-Kandidaten-Demokratie

Wie lustig ist das eigentlich, wenn sich der nette Herr Müntefering darüber aufregt, daß es eine Gegenkandidatin zu seinem Wunschkandidaten gibt? Vor allem die Praxis, daß im Parteivorstand schon nur ein Kandidat nominiert wird, um dann auf einem ****-Parteitag gewählt (oder sollte man "durchgewunken" sagen?) wird, finde ich persönlich bemerkenswert.

Wie (basis-)demokratisch ist diese Vorgehensweise?

CallCenterTerror

Kürzlich stand ich an der Theke eines Schnellbäckers als das Telefon ging. Die Verkäuferin ging ran und kam kurz darauf zurück Sie erzählte einer zufällig anwesenden Bekannten, daß ihr gerade jemand sagte sie habe eine Reise gewonnen. Als sie fragte auf welchen Namen der Gewinn laute wurde aufgelegt.

Gestern rief mich eine Tante von Tele2 im Büro an. Ich meldete mich wie gewohnt mit meinem Namen und sie fragte mich ob sie mit Simone ***** spricht. Offenbar nicht, denn ich kenne keinen Mann, der Simone heißt und am Telefon kann man mich aufgrund meiner Stimme auch wirklich nicht für eine Frau halten. Das kommt davon, wenn man 200 Leute am Tag anruft und immer das gleiche sagt. Irgendwann hört man nicht mehr zu, wer sich auf der anderen Seite meldet und eigentlich ist es den Anrufern auch egal.

Eine Bekannte wird auch regelmäßig von Anrufern belästigt, bei denen Sie ständig irgendwas gewonnen hat. Nur so wirklich bekommen hat sie noch nie etwas. Das könnte daran liegen, daß sie kein Interesse hat, zuerst eine Verkaufsveranstaltung zu besuchen.

Dabei reihen sich in die Reihe der Anrufer bzw. deren Auftraggeber durchaus Firmen wie Telekom, Arcor und andere große Namen ein. Kunden ranschaffen, egal wie. Daß das Image dabei auf der Strecke bleibt, schlägt sich ja in den Quartalsberichten zum Glück nicht nieder.

Kennt ihr solche CallCenter-Verkaufsanrufer auch?

Sprechgeraet.de und der Trend nach oben

Da kann ich mir ja gratulieren: In der vergangenen Woche gab es zum ersten mal einen Tag, an dem über 1000 Besucher innerhalb von 24 Stunden sprechgeraet.de besuchten. Zitate, Sprüche, Weisheiten und Aphorismen können mit einer einzigen HTML/JavaScript auf die eigene Homepage eingebunden werden, und das scheint ganz gut im Trend zu liegen. Demnächst kommen noch ein paar neue Features dazu, watch out :-).

Saarbrücken bei Nacht

Saarbrücken bei Nacht, fotografiert am 18.10.2005 mittels DRI vom Schloß aus, die etwa 30 einzelnen Bilder mit Autostitch zusammengesetzt und anschließend verkleinert. Das Original ist 10471 x 2414 Pixel groß und könnte eine Wand füllen... :-)

Der Iron-Bayer

Am Wochenende hat der Bayer Faris Al-Sultan den legendären Iron-Man auf Hawaii gewonnen. Nur um's mal gesagt zu haben: Der Iron-Man Hawaii besteht aus 3,8 km schwimmen, 180 km Rad fahren mit anschließendem 42 km Lauf (auch Marathon genannt). Und das nicht etwas in einem Jahr sondern alles direkt ohne Pause hintereinander. So kam Faris in 8 Stunden und 14 Minuten im Ziel als Erster an.

Dafür, daß er sich die Beine nicht rasiert weil's noch mal ein paar hundertstel Sekunden bringt, dafür, daß er sich wie ein normaler Mensch bei Burger King, Mc Donalds und Tacco Bell anstatt von chemischen Kohlehydratkonzentraten im Plastikmantel ernährt, dafür, daß er nicht nach Lanzarote oder Mallorca fliegen muß, sondern auch mal in der Wüste joggen kann um sich vorzubereiten, kurz gesagt, dafür daß er irgendwie normal ist möchte ich ihm an dieser Stelle aufrichtig sagen: Danke, Faris! :-)

Die Rückkehr der Jedi-Hunde

Jetzt gibt's auch endlich etwas für tierliebe Star Wars Fans, und ich meine damit nicht Chewbacca im Unterhemd. Wer seinem vierbeinigen Freund zum nächsten Fasching eine Freude bereiten will, sollte sich bei Rubies Masquerades mal genauer umsehen. Mit dem entspechenden Outfit macht man seinen besten Freund schnell zum dunklen Lord Darth Vader, der strahlenden Prinzessin Leia oder auch zum weisen Yoda. Wenn das Chewie sähe... Woof!

Wie man Deutsche im Weltraum bezeichnen würde

...fragen sich gerade einige Teilnehmer des Heise-Forums. Anlaß war der zweite Start von Taikonauten (also dem chinesischen Äquivalent der amerikanischen Astronauten und der russischen Kosmonauten).

Hier einige Vorschläge:

  • Weltraum-nauten
  • Krautonauten, wenn's die britische Presse berichtet
  • Du-nauten, denn auch Du bist Deutschland.
  • Germanauten
  • Euronauten (den Begriff Deutschland mal nicht so wörtlich genommen)
  • Esanauten
  • Raumfahrer

Ruby on Rails ... oder was?

Ruby on Rails (RoR) macht in letzter Zeit immer öfter von sich reden - und wenn man sich umsieht, findet man immer mehr gutgelaunte Menschen, die jetzt wegen RoR noch viel besser gelaunt sind. Vorbei die Zeit, als man für ein neues Webprojekt 70% des Codes mal wieder schreiben mußte, obwohl man ihn in 10 anderen Projekten auch schon genutzt hat - nur in einer etwas anderen Weise, so daß ein erneutes Programmieren ähnlich oder weniger aufwendig ist als den alten Ansatz anzupassen.

Dabei macht man im Grunde genommen bei vielen Webprojekten immer wieder das gleiche. Ruby on Rails ist ein geschickt zusammengeschustertes Framework, das jede Menge Automagic beherrscht. Anstatt viele Dinge wieder einmal zu tun ist es eine Art installierbares Framework, das mit so gut wie keiner Konfiguration auskommt, nicht zuletzt auch weil es sich an das MVC Prinzip (Model-View-Controller) und auch konsequent an DRY (Don't repeat yourself) hält.

Ruby mag für Ruby-Fans eine schöne Sprache sein, aber gibt es denn vergleichbares auch für andere Sprachen?

Das Gute ist, es gibt solche Frameworks für PHP, Python und auch andere Sprachen die für die Webprogrammierung verwendet werden. Alle Frameworks machen einen mehr oder weniger guten Eindruck, aber keines davon scheint an RoR ran zu kommen.

Wer sich näher mit dem Prinzip MVC für Webanwendungen beschäftigen will ohne gleich eine neue Sprache zu lernen, dem kann ich schon mal ein paar Einstiegspunkte nennen, denn es gibt auch ganz gute Frameworks für PHP und Python:

MVC Frameworks für und in PHP:
  • CakePHP (http://cakephp.org/): Steckt noch in den Kinderschuhen, beherrscht die grundlegenden Dinge, die man für eine MVC-Implementierung braucht. Da dieses API aber noch jung ist und rasant wächst, würde ich es noch nicht produktiv einsetzen. Die Modelle müssen auch derzeit noch selbst in die Datenbank implementiert werden, die meisten RoR-Nachfolger generieren zumindest den benötigten SQL-Code dafür. Ein Vorteil von CakePHP ist, daß es auch noch mit PHP4 funktioniert.
  • PHP on Trax (http://phpontrax.com/): Vielversprechend, steckt aber auch noch tief in der Entwicklung. Eine Dokumentation ist so gut wie nicht vorhanden, jedoch kann es schon die eigenen Modelle generieren um sie in die Datenbank zu bringen. PHP on Trax benötigt zwingend PHP5 und PEAR.
  • Solar (http://www.solarphp.com/): Auch Solar befindet sich noch in der Entwicklung, erscheint aber schon recht weit fortgeschritten zu sein. Immerhin gibt es eine halbwegs brauchbare Dokumentation für den Einstieg und eine gute Dokumentation der API. Solar benötigt zwingend PHP5 und PEAR. Es läßt sich auch direkt per PEAR-Channel installieren.

MVC Frameworks für und in Python:

  • Django (http://www.djangoproject.com/): Django hat bereits zwei Jahre Entwicklung hinter sich und erscheint als stabiles, sehr gut dokumentiertes Framework das selbst Einsteigern schnelle Ergebnisse ermöglicht. Die API ist hervorragend dokumentiert. Es erzeugt selbständig aus den definierten Modellen die Datenbank. Als Entwicklungsserver beinhaltet Django einen eigenen Webserver, der im Produktivbetrieb gegen Apache mit mod_python ausgetauscht werden kann. Es integriert sich nahtlos in die vorhandene Apache-Installation. Django ist im Grunde genommen das, was man sich wünscht.
  • TurboGears (http://www.turbogears.org/): TurboGears tritt an als fast fertiges Framework, das mehrere Open-Source Programme zu einem MVC-Framework verbindet. Die Dokumentation ist gut für den Entwicklungsstand. Ein eigenes Marketing-/Howto-Video erleichtert es dem Einsteiger eine Idee zu bekommen, wie man mit dem Framework arbeitet.

Um herauszufinden, was wirklich am Hype dran ist habe ich mit Django in Python ein wenig experimentiert und war überrascht, mit welch geringem Aufwand ich schon brauchbare Ergebnisse bekam. Doch dazu bei Gelegenheit in einem Beispiel mehr...

Mein Fazit dabei ist gespalten. Einerseits freue ich mich zu sehen, daß auch die Open-Source Alternativen Innovationen bringen, die man von kommerziellen Anbietern noch nicht gesehen hat. Andererseits steckt vieles davon noch in den Anfängen und man muß sehen, wie sich die Frameworks in den nächsten Monaten entwickeln. Speziell die PHP-Frameworks scheinen alle durchweg unausgereift und leider produktiv noch nicht einsetzbar zu sein. Die Python Frameworks sind deutlich mächtiger und erwachsener, insbesondere Django, das als ernste Konkurrenz zu Ruby on Rails gesehen werden darf. Bei den meisten Webhostern dürfte zwar PHP installiert sein, aber mit Python (oder mod_python) oder Ruby dürfte die Auswahl geringer sein.

Manfred Stolpe und seine PKW Maut

Im Mai 2004 preschte Manfred Stolpe nach vorne, die LKW Maut noch nicht eingeführt, und dachte schon mal laut über eine PKW Maut nach. Dann erwischte ihn aber der Zorn der Massen sowie der Politiker die bald wieder gewählt werden wollten. Daraufhin ruderte Manfred Stolpe zurück und schloß eine generelle Maut aus, höchstens auf 12 bis 16 Strecken in Deutschland wäre so etwas denkbar, das wäre alles. Wir halten fest: Keine generelle PKW Maut auf Deutschlands Autobahnen hieß es im Mai 2005.

Nun, kurz nach der entscheidenden Wahl kommen sie plötzlich wieder hervor gekrochen und sind plötzlich alle "interessiert", "nicht grundsätzlich abgeneigt" und "offen für Gespräche". Kurz vor der Bundestagswahl gaben sich sogar die Länderchefs noch zugeknöpft und waren gegen eine PKW Maut. Nächste Woche werden sie sich treffen und über die Maut reden. Sind sie nun eigentlich inkonsequent oder haben sie vor ein paar Wochen schlicht gelogen?

Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern (Ja, sie stecken trotz Dementi doch alle mit drin) unter der Führung von Baden-Württemberg hat schon mal die Machbarkeit und die Folgen evaluiert. Daraus geht hevor, daß 100 Euro pro Jahr ein angemessener Preis wäre und um die Bürger nicht zu sehr zu belasten solle die Mineralölsteuer gesenkt werden. Von der Abschaffung der KFZ Steuer ist darin aber nicht die Rede. Stolpe stellt die PKW Maut schon mal in ein wirtschaftlich positives Licht umgeben von einer Aura aus umweltpolitischem Feinsinn: Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) habe herausgefunden, daß durch die LKW Maut eine 15-prozentige Verlagerung von Containern von der Strasse auf die Schiene stattgefunden habe. Ebenfalls wäre die Anzahl der Leerfahrten worden. Zudem würden aufgrund der Maut Unternehmen Anreize zum Kauf neuer und umweltfreundlicher LKW gegeben.

So viel zur Theorie.

Widerspricht sich das nicht alles irgendwie? Wenn eine Verlagerung in Richtung Schiene statt gefunden haben sollte, denken Unternehmen nicht über den Kauf neuer LKWs nach, sie nutzen die Bahn. Daß die Bahn bei gestiegenem Frachtaufkommen aber neue Arbeitsplätze schafft ist simpel unrealistisch. Und selbst wenn sie welche schafft, so werden es weniger sein als auf der Seite der Transportunternehmer auf der Strasse wegfallen. Ergebnis daraus dürfte sein, daß mehr Lasten mit weniger Arbeitskraft verschoben werden, der Bund mehr Geld einnimmt oder auch weniger ausgibt. Immerhin ist der Bund auch noch Anteilseigner der Deutschen Bahn AG und könnte, wenn die Bahn durch die Verlagerung profitabler wird, seine Zuschüsse stark reduzieren. Im Jahre 2005 schießt der Bund immerhin mal wieder 3,8 Milliarden Euro zu.

In einem kann man sich wohl einig sein: Stolpe, die Ministerpräsidenten und der Bund würden die PKW Maut nicht haben wollen, wenn sie dadurch keinen Vorteil hätten. Vorteil in diesem Sinne sind also höhere Einnahmen. Also wird Auto fahren teurer, wer hätte das gedacht? PKW Maut zusätzlich zur KFZ-Steuer, dafür vielleicht die Mineralölsteuer etwas senken und das ganze Paket erst nach der Wahl schnüren.

Und da fragen sich unsere Volksvertreter wirklich, warum das Vertrauen in die Politik erschüttert ist?

Don't judge a book by it's cover

Wie kürzlich erwähnt war ich enttäuscht über die kostenlose Dreigabe bei einer Reisebuchung. Das alleine klingt irgendwie komisch, denn wenn ich etwas geschenkt bekomme, beschwere ich mich nicht noch darüber.

In diesem Fall war der Reiseanbieter aber sicherlich nicht der günstigste. Es war nicht mal einer der Günstigsten. Aber er warb auch damit, daß es einen kostenlosen Reiseführer dazu gebe und ein paar andere Dinge auch noch. Aber zum Reiseführer selbst: Er ist besser als ich es erwartet habe. Ich kenne einige Reiseführer aus der gleichen Reihe und die waren meist so la la. Dieser aber ist wirklich erstaunlich gut. Don't judge a book by it's cover.

Browser-Tabs vom 6. Oktober 2005

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