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Quaero beginnt zu bröckeln

Quaero, die deutsch-französische Suchmaschinen-Kooperation die Google das Fürchten lehren soll, beginnt bereits vor Beginn der heißen Phase auseinander zu fallen.

Die Deutsche Telekom bestätigte gestern, daß man an dem Projekt nur noch "beobachtend" teilnehme. Offenbar wurde man durch die ehrgeigen Ziele verschreckt und fürchtet einen Imageverlust (ausgerechnet bei der Telekom?). Als Ersatzspieler und Quaereinsteiger ist Siemens im Gespräch. Ausgerechnet wieder ein großer Konzern, der seit Kleinfelds Regentschaft eher durch Verkauf von problematischen Unternehmensteilen auffiel als durch Innovation.

Meiner Meinung nach geht dieses Projekt in eine falsche Richtung. Gerade im Bereich einer Suchmaschine kann man Erfolg nicht verordnen, er muß aus der Basis heraus entstehen.

Warum sind die User vor Jahren von Altavista, MSN, Yahoo scharenweise zu Google gewandert?

  • Google hatte eine schlanke Startseite. Ein Logo, ein paar Worte, ein Suchfeld. Die Konkurrenten boten Seitenweise Portale, Links bis zum Abwinken. Google glänzte, weil sie etwas anders machten. Sie boten die schnelle unkomplizierte Suche, die der User haben wollte.
  • Google hatte die besseren Treffer. Zu Beginn schon fiel bei Google auf, daß zu einem Suchbegriff relevantere Seiten weiter oben standen - wegen des Google Pagerank Mechanismus. Geschickte Idee und doch so einfach. Die Wettbewerber hatten so etwas einfach nicht und boten schlechtere Ergebnisse.
  • Google war schnell und aufgeräumt. Die Suchergebnisse kamen nicht nur schnell, man konnte sie auch schnell erfassen durch einen einfachen Aufbau der Seiten.
  • Google war lokal. Google bot die (funktionierende) Suche in lokalen Quellen an, durch Sprache oder Gebiet begrenzt. Und auch das taten sie erfolgreicher als alle anderen.
  • Google war good, nicht evil. Die meisten Suchmaschinenbetreiber genossen keinen guten Ruf, Google schon. Sympathisch, weil's von zwei Studenten gegründet wurde. Fast wie Yahoo, nur eben besser.
Sicherlich finden sich noch deutlich mehr Argumente, warum Google erfolgreicher wurde als alle Suchmaschinen vorher (und es auch immer noch ist!). Der Schlüssel dazu steckt in der Innovation, und ich zweifle daran, daß man dies mit ein paar Ex-Monopolisten und großen Konzernen in den Markt drücken kann. Man beachte, daß selbst Microsoft es mit seiner geballten Marktmacht in diesem Segment nicht geschafft hat Google Paroli zu bieten.

Der Ausstieg der Telekom wundert mich. Sind die EU Fördermittel bereits verplant oder etwa schon alle?

Trackbacks

Marco Gabriel am : Siemens steigt bei Quaero ein

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Siemens übernimmt Gerüchten zufolge den Posten der Deutschen Telekom im Quaero-Projekt. Meine Meinung dazu habe ich ja bereits kund getan.  Übersetze nach en fr

Kommentare

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Maxim am :

Wiedermal versucht die Grossindustrie an die Fleischtöpfe der Steuerzahler zu kommen. Muss ein solches Projekt wirklich durch Steuergelder über Jahre finanziert werden. Können die reichsten Konzerne der Welt, wie Siemens und Bertelsmann, nicht aus eigener Quelle finanzieren? Haben wir nicht genügend Suchmaschinen in Europa und muss dazu ein steuerfinanzierter Gegenpol geschaffen werden? Es kotzt einem mitlerweile an für was unser aller Geld verbraten wird!

Eva am :

Na das war ja klar das das nix wird. Um google konkurrenz zu machen muss man schon ein wirklich innovatives konzept haben, das nur kleinen startups zuzutrauen ist

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