Skip to content

Steine statt Argumente?

In Anbetracht der Tatsache, daß man sich in Straßburg monatelang gegen die Patentgegner wehren konnte (bzw sie einfach ignorierte) nahm man die Proteste der Hafenarbeiter sehr schnell zur Kenntnis.

Kaum fliegen ein paar Steine, brennen ein paar Autos und gehen 6000 Hafenarbeiter in Straßburg auf die Straße, schon verschwindet das neue Paket in der Versenkung und wird gekippt.

Passend zum neuen Vorstoß in Richtung Softwarepatente durch die Hintertür sollte man auch in der IT Branche über andere Arten der Demonstration mal nachdenken. Virtuelle Blockaden, virtuelle Sit-Ins und auch geschriebene Argumente scheinen Abgeordnete nicht zu beindrucken. Klar, Hafenarbeiter sind im Durchschnitt etwas kräftiger, aber in der IT Branche gibt's deutlich mehr Beschäftigte.

Quaero - die EU-verordnete Antwort auf Google

Europa, genauer gesagt Frankreich und Deutschland, möchte Google etwas eigenes entgegen stellen. Eine neue, europäische Suchmaschine mit Namen Quaero soll's richten.

Google ist mittlerweile allgegenwärtig und führt nicht unverdient die Suchmaschinenrangliste an. Google entstand aus einem Projekt der beiden Gründer Sergej Brin und Larry Page während ihres Studiums in Stanford.

Nun setzt man die politischen Gewichte der Staatsführungen und die Börsengewichte der beteiligten Firmen dagegen. Die noch zu entwickelnde Suchmaschine "Quaero" soll ähnliche Dienste wie google heute anbieten, der Planung nach nur irgendwie besser. Natürlich besser, wer gibt schon gerne eine halbe Milliarde Euro aus, um die zweitbeste Suchmaschine der Welt zu entwickeln?

Nehmen wir das ganze doch mal etwas genauer unter die Lupe. Das Konsortium für die Entwicklung besteht aus Thomson Multimedia, der France Telecom, der deutschen Telekom, dem Suchmaschinenentwickler Exalead und den Forschungs- und Hochschuleinrichtungen Inria, IMSI-CNRS, RWTH Aachen sowie der Universität Karlsruhe. Laut Wikipedia gesellen sich hier noch zwei mir unbekannte Internetprovider (INA und Studio Hamburg) hinzu und Bertelsmann habe angeblich Interesse an einer Beteiligung.

Firmen wie France Telecom (die gerne auch mal 8 Milliarden bei UMTS Projekten versenken) oder die Deutsche Telekom (für die die eigenen Aktionäre auch nicht wichtig sind, siehe Immobilienbewertung und T-Online wiedereingliederung), oder Thomson, die bislang eher mit Preis als Qualität bei ihren Unterhaltungselektronik geräten glänzen, oder Bertelsmann, die BOL.de zuerst mit TamTam aufgemacht haben, dann dümpeln ließen, sich wunderten warum sie nicht so erfolgreich wie Amazon wurden und dann die Lust verloren, ausgerechnet diese Firmen sollen die europäische Revolution der Websuche vollbringen?

Nicht, daß ich es mir nicht wünschen würde eine Alternative zu Google zu haben. Nicht daß ich lieber MSN oder Yahoo lieber nutzen würde. Aber mich beschleicht irgendwie das Gefühl, daß die halbe Milliarde Euro an Steuergeldern für so manchen Beteiligten wichtiger ist als das Ergebnis. Ich bin gespannt wie viel Projekt am Ende der Mittel noch übrig bleibt.

Blöd nur, daß quaero.com schon vergeben ist.

Projekt Wohnzimmer-PC

Für meine dbox brauchte ich noch eine NAS-Lösung (oder ich hätte die dbox durch einen Sat-Receiver inkl. Festplatte austauschen müssen), damit ich direkt auf eine Festplatte aufnehmen kann. Also alten aber leisen Computer für Wohnzimmerbetrieb bei Ebay ersteigert und Speicher gleich mitbestellt.

Computer + Zubehör sind gekommen, der mitgelieferte Speicher läuft nur leider in diesem Rechner nicht. Beim Verkäufer angefragt, der wusste das auch, hat nur vergessen mich drauf hinzuweisen. Also Speicher verpacken, zurückschicken, anschließend anderen Speicher ordern (größer, teurer).

Da könnte ich auch gerade noch die defekte 2,5'' Festplatte an Samsung zurücksenden, da sind ja zum Glück 3 Jahre Garantie drauf.

Der Preis der Gerechtigkeit?

Sony BMG hat kürzlich mit seinem RootKit einen recht großen Bock geschossen. Wie in den U.S.A. zu erwarten gab es nun eine Sammelklage und einen Vorschlag zur Einigung, der vom Gericht nun auch bestätigt und befürwortet wurde.

Dieser Vorschlag besteht darin, daß die Käufer einer CD mit dem XCP Kopierschutz nun 7,50 US-Dollar Entschädigung bekommen und zusätzlich ein Album gratis herunterladen zu können.

Es ist auch noch nicht so lange her, da verklagte Sony BMG Musik tauschende Surfer und wollte die Summe von 750 US-Dollar pro getauschtem Song.

Irgendwie frage (nicht nur) ich mich, wie die Kläger einem solchem Vorschlag überhaupt zustimmen konnten. Für solche Fälle kann in den U.S.A. ein Schadenersatz von bis zu 1000 Dollar pro infiziertem Computer verhängt werden, warum geben sich die Kläger also mit mickrigen 7,50 Dollar zufrieden?

Die Macht des Verbrauchers ist der Boykott. Dem Verbraucher ist es aber scheinbar egal.

Grenzüberschreitende Notfallrettung

In der Sendung vom 4.1.2006 berichtete der Aktuelle Bericht des SR nicht nur über die "Küchenjournalisten" sondern auch über Probleme bei der grenzüberschreitenden Notfallrettung.

Im konkreten Fall rief eine Frau aus Alsting (kurz hinter der Grenze, ca. 6 km zum Saarbrücker Winterberg-Krankenhaus) die deutsche Rettungsleitstelle an um Ihren Mann zum Krankenhaus bringen zu lassen.

Da bei einem grenzüberschreitenden Einsatz zuerst die Rettungsleitstelle in Frankreich ihre Zustimmung geben muß, diese aber verweigert wurde, kam es zu einer Verzögerung. In erster Linie sollte man in solchen Fällen doch an den hilfebedürftigen Patienten denken. Allerdings habe es sich, und das betonen alle Seiten, hier um einen bedauerlichen Einzelfall gehandelt. Durch die grenzüberschreitenden Abkommen die es bereits gibt und weitere die in Arbeit sind, solle diese Situation auch in Zukunft vermieden werden.

Die besagte Frau fuhr ihren Mann übrigens selbst ins Krankenhaus...

Frohes neues Jahr - nachträglich...

Frohes neues Jahr wollt ich noch wünschen. Wir feierten dieses Jahr bei Freunden in Remmeswurst. Das Feuerspiel habe ich allerdings schon in Frankreich besorgt. Böller in Unterarmgröße vertreiben die Geister irgendwie sicherer. Natürlich gab's dort mal wieder keinen Handy-Empfang für mich, aber wer wird schon an Silvester daran denken, Grüße zu versenden.

Deshalb auf diesem Wege: Alles Gute und nur die besten Wünsche zum neuen Jahr :-).

tweetbackcheck cronjob